KFZ-Betrieb 09-2011

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Günstig, transparent und leicht

Kunststoffdächer für die Fahrzeugpräsentation und die Servicearbeitsplätze im Freien

An rund 120 Tagen im Jahr herrscht auf vielen Gebrauchtwagenplätzen gähnende Leere. Denn so viele Regentage gibt es laut Wetterstatistik in  Deutschland. Mit Überdachungen für die Fahrzeugpräsentation lässt sich dieses Problem lösen. Allerdings will eine solche Investition im wahrsten Sinne des Wortes „gut bedacht" sein.

Transparent und taghell - das sind die wichtigsten Anforderungen an eine moderne  Fahrzeugausstellung. Deshalb war Glas bisher als Baustoff unverzichtbar. Ein Quadratmeter Echtglas kostet jedoch bis zu 550 Euro und wiegt etwa 30 Kilogramm. Zudem erfordert Glas eine aufwendige Statik.

Dank der technologischen Entwicklung steht inzwischen eine günstigere Alternative zur Verfügung: Acryl. Der optisch von echtem Glas fast nicht zu unterscheidende Kunststoff wiegt nur etwa ein Fünftel. „Die Dichte einer Echtglas-Verscheibung ist 1,5-mal höher", erläutert Ronald Nickeisen von der KFA Bauplanung GmbH in Hamburg. Kunststoff sei zudem elastischer und könne in wesentlich geringeren Materialstärken verarbeitet werden.
 
Bei Fahrzeugüberdachungen mit einem Tragwerk aus Aluminium und Stahl lassen sich Spannweiten von rund 15 Metern realisieren. Der Vorteil: Pfeiler, die beim Rangieren der Gebrauchtwagen stören, entfallen. Die Fahrzeuge können den Interessenten somit in wenigen Minuten für Probefahrten bereitgestellt werden.

Kosten um die Hälfte senken

Mit rund 220 Euro pro Quadratmeter kostet ein Acryldach weit weniger als die Hälfte eines Glasdaches. Eine gute Investition - das weiß auch Architekt Ulrich Köhler von der Daimler Real Estate in Stuttgart: „Faules Laub und Schnee auf den Autos sind gewiss keine Verkaufshilfen. Beim Gebrauchtwagenhandel   sind Überdachungen in der Regel  bereits Standard."

Aber auch im Service haben  sich Acryldächer bewährt. „Wir  haben inzwischen eine Hebebühne und einen Bremsprüfstand ins Freie verlegt und überdacht. Um ein Rad zu wechseln oder den Ölstand zu prüfen, müssen wir jetzt nicht mehr die Abläufe in der Werkstatt unterbrechen", erklärt Kurt Modenbach, Inhaber des gleichnamigen Meisterbetriebs in Hauneck-Rotensee. Der positive Nebeneffekt: Die neuen überdachten Arbeitsplätze haben das Gebäude architektonisch aufgewertet.

Das Vorurteil, Kunststoffe würden rasch vergilben, ist längst überholt. „Die hohe Lichtbeständigkeit des Materials vermeidet Verfärbungen - auch bei langjährigem Einsatz im Freien. Dabei besitzt Acrylglas eine Lichtdurchlässigkeit, die mit der von Echtglas nahe zu identisch ist", betont Heinz Roelofsen, Geschäftsführer der Roda GmbH in Kleve, Spezialbetrieb für Großflächenüberdachungen. Auch der Pflegeaufwand halte sich in Grenzen. So reinige sich rund geformtes Acrylglas mithilfe des Regens praktisch von selbst.

Investitionen in neue Überdachungen lassen sich beispielsweise durch Fotovoltaik-Elemente refinanzieren. Für extrem leichte Flachdachkonstruktionen eignen sich dünnschichtige Solarmodule. Eine Netzeinspeisung aus rund 100 Quadratmetern Fotovoltaik - etwa 8.600 Kilowattstunden - wird zurzeit mit etwa 2.500 Euro pro Jahr vergütet.
  
Auch die Versicherungskosten kann das Unternehmen senken: Nachdem sich die Anzahl der Hagelschäden an den Automobilen in den letzten Jahren deutlich erhöht hat, honorieren die meisten Versicherer vorbeugende Baumaßnahmen durch Beitragsnachlässe.

Manfred Godek
 

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