Autohaus 21/2010

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Gut bedacht

Acryl-Überdachungen - Warum sich Investitionen in kostengünstige
Konstruktionen aus Metall und Acrylglas lohnen.


Vernetzung der Funktionsbereiche, kurze Wege, Transparenz und vor allem Kundenzufriedenheit lauten die Zielsetzungen bei der Autohausplanung. Intelligente Architektur optimiert die betrieblichen Prozesse und fördert den Verkauf. Wichtige Elemente dabei sind Überdachungen, die einzelne Gebäude miteinander verbinden. Zudem bieten sie Voraussetzungen für eine attraktive Präsentation der Fahrzeuge. „Faules Laub und Schnee auf Pkw sind keine Verkaufshilfen. Beim Gebrauchtwagenhandel sind Überdachungen heute Standard“, so Dipl.-Ing. Architekt Ulrich Köhler von Daimler Real Estate in Stuttgart. Zudem gelte es sicherzustellen, dass Interessenten von schlechtem Wetter nicht abgeschreckt würden. Immerhin regnet es in Deutschland laut Wetterstatistik an rund 120 Tagen im Jahr.

Licht und leicht
Ohne Glas geht in der modernen Handelsarchitektur nichts mehr. Eine helle, freundliche Tageslichtatmosphäre rückt die Fahrzeuge und das Ambiente des Verkaufsraums ins rechte Licht. Allerdings kostet ein Quadratmeter Echtglas bis zu 550 Euro, wiegt ca. 30 Kilogramm und erfordert eine aufwändige Statik. Dank der technologischen Entwicklung steht eine vergleichbare, aber wesentlich günstigere Alternative zur Verfügung. Der optisch von „echtem“ Glas fast nicht zu unterscheidende Kunststoff wiegt nur etwa ein Fünftel einer Echtglas-Verscheibung. „Deren Dichte ist 1,5 Mal höher“, so Ronald Nickelsen, Experte für Gewerbebau bei der KFA Bauplanung GmbH, Hamburg. Weil Kunststoff elastischer ist, kann er zudem in wesentlich geringeren Materialstärken verarbeitet werden. Mit einem Tragwerk aus Aluminium und Stahl lassen sich Spannweiten von mehr als 15 Metern ohne störende Pfeiler realisieren. Das eröffnet Architekten Gestaltungsspielräume und vereinfacht Betriebsprozesse: Fahrzeuge können zum Beispiel ohne großen Rangieraufwand binnen weniger Minuten für Probefahrten zur Verfügung gestellt werden. Und mit rund 220 Euro pro Quadratmeter kostet ein Acryldach weniger als die Hälfte eines Echtglas-Daches.

Dachträger = Entwässerungsrinne
Das alte Vorurteil, Kunststoffe würden rasch vergilben, ist längst überholt. „Die hohe Lichtbeständigkeit des Materials vermeidet Verfärbungen auch bei langjähriger Freibewitterung. Dabei erreicht Acrylglas eine Lichtdurchlässigkeit, die mit der von Echtglas nahezu identisch ist“, so Heinz Roelofsen, Geschäftsführer der roda GmbH in Kleve, dem in Europa führenden Spezialbetrieb für Großflächenüberdachungen.

Großflächige Dachkonstruktionen bedürfen, aus statischen Gründen und um die verbauten Materialien zu schützen, einer besonders leistungsfähigen Entwässerung. Roda setzt für seine freitragenden Gewölbe- und Sattelkonstruktionen aus Aluminium und Acrylglas ein patentiertes Rinnensystem ein. Das stranggepresste Aluminiumprofil ist Entwässerungsrinne und Dachträger zugleich. Es ist begehbar, Wartungs- und Reinigungsarbeiten können problemlos durchgeführt werden. „Allerdings reinigt sich zu Rundungen geformtes Acrylglas durch seine glatte Oberfläche bei Regen praktisch selbst“, so die Erfahrung von Ulrich Köhler.

Dünnschicht-Solardach
„Gut bedacht“ werden sollte auch die Möglichkeit, durch die Integration von Photovoltaik-Elementen den Energiespender Sonne zur Refinanzierung der Investitionskosten zu nutzen. Neuartige dünnschichtige Solarmodule zum Beispiel stellen auch auf extrem leichten Flachdachkonstruktionen heute kein statisches Problem mehr dar. Weil sie indirekt einfallendes Licht besser umwandeln, sind sie auch für geringe Dachneigungen geeignet. In das öffentliche Netz eingespeister Solarstrom aus einem rund 100 m2 großen Photovoltaik-Dachgarten – etwa 8.600 Kilowattstunden – wird nach dem aktuellen Erneuerbare-Energien-Gesetz mit rund 3.000 Euro p.a. vergütet. Alternativ in ein eigenes Heiz-/Kühlsystem eingespeist reduziert er neben den Kosten spürbar den CO2- Ausstoß gegenüber einer herkömmlichen Öl- oder Gasheizung.

Aber nicht nur Prozesseffizienz, Verkaufsförderung und gegebenenfalls Energiefeld sind gute Gründe, Gebraucht- und Neuwagenausstellungen zu überdachen. Hinzu kommt das gestiegene Risiko durch Hagelschlag. Die Zahl der Schäden an Automobilen hat sich laut Gesamtverband der Versicherungswirtschaft in den letzten Jahren deutlich erhöht. Viele Gesellschaften honorieren bereits vorbeugende Maßnahmen ihrer Kunden bei der Beitragsgestaltung

Neun gute Gründe für eine Freiflächen-Überdachung aus Acrylglas:

1. Wetterschutz für Fahrzeuge und Kunden
2. Attraktive Präsentation
3. Acrylglas wiegt viel weniger als Echtglas
4. Das geringe Gewicht erlaubt filigrane Konstruktionen mit großen Spannweiten
5. Mit 220 €/m2 kostet ein Acryldach weniger als die Hälfte eines Echtglas-Dachs
6. Hohe Lichtdurchlässigkeit u. -beständigkeit
7. Leichte Pflege, leichte Wartung
8. Photovoltaik-Elemente können aus dem Acryldach eine Energiequelle machen
9. Geringeres Hagelschlagrisiko, geringere Versicherungsprämien.

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Manfred Godeck