Deutsches Handwerksblatt 12/2008

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Acrylglas kann Funktion und Optik vereinen

Sie ist mehr als nur simpler Regenschutz: Eine sogenannte Freiflächenüberdachung erweitert die Lager- und Ausstellungskapazität, erhöht den Komfort für Kunden beziehungsweise Besucher und verbessert die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter.

Überdachte Freiflächen lohnen sich in vielerlei Hinsicht. Herkömmliche Dächer aus Wellblech oder Bitumenbahnen jedoch sind allerdings aus der Mode. Planer bevorzugen heute Lösungen aus Glas, die auch optische Akzente setzen. Es spielen aber keineswegs nur ästhetische Überlegungen eine Rolle.

„Undurchsichtige“ Großflächenüberdachungen erfordern eine ganztägige unterseitige Beleuchtung und einen entsprechenden Aufwand an Energie. Tageslicht gibt es dagegen zum Nulltarif. Zudem hat es einen Wohlfühleffekt. Der menschliche Körper schüttet das „Gute-Laune-Hormon“ Serotonin aus, wenn es hell genug ist. Dadurch wird die Arbeitsleistung gesteigert, sagen die Mediziner.

Acrylglas: Kostengünstigere Alternative

Die Realisierung von Glasdächern scheitert aber nicht selten am Budget und an konstruktiven Einschränkungen. Ein Quadratmeter Echtglas kostet rund 550 Euro. Es wiegt zudem etwa 30 Kilogramm pro Quadratmeter, was eine recht aufwendige Statik erfordert. Inzwischen gibt es mit Acrylglas eine funktional gleichwertige, aber mit Kosten von rund 220 Euro pro Quadratmeter deutlich kostengünstigere Alternative. Das geringe Gewicht von Acryl eröffnet dem Planer Gestaltungsspielräume.

Ronald Nickelsen, Experte für Gewerbebau bei der KFA Bauplanung GmbH, Hamburg: „Die Dichte einer Echt-Glasscheibe ist 1,5 Mal höher. Weil der Kunststoff elastischer ist, kann er zudem in wesentlich geringeren Materialstärken verarbeitet werden. Ein Quadratmeter Acrylglas-Verscheibung wiegt etwa ein Fünftel einer Echtglas-Ausführung. Mit einem Tragwerk aus Aluminium und Stahl lassen sich Spannweiten von bis zu 15 Metern ohne störende Pfeiler realisieren.“

Patentiertes Rinnensystem

Großflächige Dachkonstruktionen stellen, aus statischen Gründen und um die verbauten Materialien zu schützen, besondere Anforderungen an die Entwässerung. Die Roda Germany GmbH, ein Spezialbetrieb für Großflächenüberdachungen aus Kleve, setzt für seine freitragenden Gewölbe- und Sattelkonstruktionen aus Aluminium und Acrylglas ein - patentiertes - Rinnensystem ein.

Besonderheit: Das stranggepresste Aluminiumprofil ist Entwässerungsrinne und Dachträger zugleich. Die zulässige Einzelmannlast inklusive Ausrüstung beträgt 100 Kilogramm pro laufenden Meter. Am Aluprofil lassen sich problemlos Beleuchtungskörper befestigen.

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Thomas Godeck