NordHandwerk 06/2005

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Leicht und langlebig

Glasdächer: Heute bevorzugt aus Acryl

Bei der Überdachung von Betriebsflächen setzen die Architekten zunehmend auf Glas. Dadurch wird das Firmengebäude gestalterisch aufgewertet. Produkte und Baustoffe lassen sich optimal präsentieren. Das dabei von den Planern bevorzugte Material ist Acryl.

Der Kunststoff - früher verächtlich "Plastik" genannt - bietet nach heutigem Standard eine Reihe technischer und wirtschaftlicher Vorteile. Während seine Lichtdurchlässigkeit mit 92% nahezu die von Echtglas erreicht, kann er wesentlich besser und kostengünstiger verarbeitet werden. Ein Quadratmeter Echtglas-Verscheibung wiegt etwa das Fünffache einer Kunststoff-Konstruktion, die aufgrund dieser Eigenschaft auf leichten und damit spann-weiten Aluminiumtragwerken montiert werden kann. Das Ergebnis sind "schwebend" wirkende Konstruktionen. Die hohe Formbarkeit des Materials ermöglicht eine Auflockerung durch Rundungen, Kuppeln etc. - außerdem Einfärbungen in beliebigen Tönungen - mit nur geringen Mehrkosten.

"Auch unter dem Aspekt der Folgekosten ist Acryl ein bewährtes Material", so Heinz Roelofsen, Geschäftsführer der Roda Germany GmbH. Das Unternehmen aus Kleve überdacht pro Jahr rund 100.000 qm an Firmen-Arealen - unter anderem Supermarkt-Parkplätze, Ausstellungsflächen von Autohäusern, Betriebshöfe. Der Kunststoff verfügt über eine hervorragende Beständigkeit gegen UV-Strahlungen. Auch nach langjähriger Freibewitterung tritt keine Versprödung oder Vergilbung ein. Zusätzliche Komponenten absorbieren UV-Licht; dadurch werden lichtempfindliche Produkte - natürlich auch menschliche Haut - geschützt.

Die inzwischen in insgesamt über zwei Millionen Quadratmetern verbauten "roda"-Profilsysteme erlauben Spannweiten von bis zu 15 m ohne störende Pfeiler. Aluminium lässt sich besonders gut – und langlebig - lackieren; der Instandhaltungsaufwand ist entsprechend geringer. Dem "natürlichen Feind eines Daches", dem Regenwasser, begegnet "roda" mit einem patentierten Alu-Rinnensystem.

Ein Quadratmeter Acryldach kostet rund 250 €. Dächer aus Echtglas dagegen 550 Euro, weswegen den Investoren die Entscheidung zwischen beiden Varianten nicht schwer fällt.
Natürlich bedürfen Kunststoff- wie Echtglasdächer der regelmäßigen Pflege. Sie müssen etwa alle zwei Jahre durch ein Gebäudereinigungsunternehrnen gesäubert werden. Kosten pro Quadratmeter: 2 €. Um diese Betriebskosten zu decken, will Roelofsen künftig in einen Teil des Daches Fotovoltaikelemente integrieren. Bei einer möglichen Sonnenenergieausnutzung von 60% zur Stromgewinnung werden die Kosten für Investitionen und Pflege fast vollständig kompensiert.

Manfred Godek
Infos und Beispiele:
im Internet unter: www.roda.net