Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung 08-2011

Mit Drive-ins kommt der Handel in Fahrt

Überdachungen von Parkplätzen und Zuwegen sind ein preiswerter Ersatz für Tiefgaragen

STUTTGART. Zu den Anforderungen an ein gutes Tagungshotel gehört die Möglichkeit, mitgebrachtes Gepäck und Materialien unmittelbar vor dem Eingang geschützt vor Wind und Wetter aus dem Pkw zu entladen. Während Häuser in Innenstädten häufig Tiefgaragen haben, sind an der Peripherie und im ländlichen Bereich eher Stellplätze unter freiem Himmel die Regel. Deren teilweise Überdachung ermöglicht den Tagungsgästen eine ebenso komfortable Anund Abreise, und das zu einem relativ geringen Investitionsaufwand.

Eine leichte, lichtdurchlässige und damit "wertig" erscheinende Architektur ist unverzichtbarer Standard moderner Hotelgebäude. Es muss allerdings nicht zwingend teures Echtglas zu Kosten von 500 Euro pro Quadratmeter verbaut werden, welches zudem aufgrund seines hohen Gewichts eine sehr aufwändige Statik erfordert.

Mit Acrylglas steht eine adäquate Alternative zur Verfügung. Es erreicht mit 92 Prozent eine Lichtdurchlässigkeit, die mit der von Glas nahezu identisch ist. Das geringe Gewicht ermöglicht fast "schwebend" wirkende Konstruktionen auf ebenfalls leichten Aluminium-Tragwerken von bis zu 15 Metern. Zudem ist Kunststoff elastischer als Glas; er kann in wesentlich geringeren Materialstärken verarbeitet werden. Die hohe Formbarkeit ermöglicht eine Auflockerung durch Rundungen, Kuppeln und außerdem Einfärbungen in beliebigen Tönungen mit nur geringen Mehrkosten. Aufgrund der technischen Aspekte in Verbindung mit Kosten von 220 Euro pro Quadratmeter und damit etwa der Hälfte von Echtglas bevorzugen immer mehr Bauherren und Planer diese leichte Variante. Die Abschreibungsdauer beträgt zurzeit 14 Jahre - bei einer in der Regel deutlich längeren Haltbarkeit der Konstruktion. Der Kunststoff ist uv-beständig und so gegen Versprödung oder Vergilbung geschützt.

"Auch unter dem Gesichtspunkt der Folgekosten hat sich Acryl bewährt", sagt Heinz Roelofsen, Geschäftsführer der Roda GmbH, Kleve, einem Spezialbetrieb für Großflächenüberdachungen. Und aufgrund seiner glatten Oberfläche wird etwaiger Schmutz regelmäßig vom weggespült, frühestens nach zwei Jahren ist eine Reinigung erforderlich. Kosten: etwa 2 Euro pro Quadratmeter.