direkt magazin 03/2006

Leicht und langlebig - Glasdächer entstehen heute bevorzugt aus Acryl

Bei der Überdachung von Betriebsflächen setzen die Architekten zunehmend auf Glas.
Dadurch wird das Firmengebäude gestalterisch aufgewertet. Produkte und Baustoffe lassen sich optimal präsentieren. Das von den Planern bevorzugte Material ist Acryl.

Der Kunststoff bietet nach heutigem Standard eine Reihe technischer und wirtschaftlicher Vorteile. Während seine Lichtdurchlässigkeit mit 92 Prozent nahezu die von Echtglas erreicht, kann er wesentlich besser und kostengünstiger verarbeitet werden.

Ein Quadratmeter Echtglas Verscheibung wiegt etwa das Fünffache einer Kunststoff Konstruktion, die aufgrund dieser Eigenschaft auf leichten und damit Spannweiten Aluminium Tragwerken montiert werden kann. Das Ergebnis sind schwebend wirkende Konstruktionen. Die hohe Formbarkeit des Materials ermöglicht eine Auflockerung durch Rundungen, Kuppeln etc. - außerdem Einfärbungen in beliebigen Tönungen mit nur geringen Mehrkosten.

„Auch unter dem Aspekt der Folgekosten ist Acryl ein bewährtes Material", so Heinz Roelofsen, Geschäftsführer der Roelofsen GmbH, Kleve. Das Unternehmen aus Kleve überdacht pro Jahr rund 100.000 Quadratmeter an Firmen Arealen, u.a. Supermarkt Parkplätze, Ausstellungsflächen von Autohäusern, Betriebshöfe.

Der Kunststoff verfügt über eine hervorragende Beständigkeit gegen UV-Strahlungen. Auch nach langjähriger Freibewitterung tritt keine Versprödung oder Vergilbung ein. Zusätzliche Komponenten absorbieren UV-Licht; dadurch werden lichtempfindliche Produkte natürlich auch menschliche Haut  geschützt.

Die inzwischen in insgesamt über zwei Millionen Quadratmetern verbauten „roda" Profilsysteme erlauben Spannweiten von bis zu 15 Metern ohne störende Pfeiler. Aluminium lässt sich besonders gut und langlebig lackieren; der Instandhaltungsaufwand ist entsprechend geringer. Dem natürlichen Feind eines Daches, dem Regenwasser, begegnet „roda" mit einem patentierten Alu-Rinnensystem.

Ein Quadratmeter Acryldach kostet rund 250 Euro, Dächer aus Echtglas dagegen 550 Euro, weswegen den Investoren die Entscheidung zwischen beiden Varianten nicht schwer fällt.

Natürlich bedürfen Kunststoffe wie Echtglasdächer der regelmäßigen Pflege. Sie müssen etwa alle zwei Jahre durch ein Gebäudereinigungsunternehmen gesäubert werden. Kosten pro Quadratmeter: rd. zwei Euro. Um diese Betriebskosten zu decken, will Roelofsen künftig in einen Teil des Daches Fotovoltaikelemente integrieren. Bei einer möglichen Sonnenenergieausnutzung von 60 Prozent zur Stromgewinnung werden die Kosten für Investition und Pflege fast vollständig kompensiert.

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