Krafthand 18/2005 / Betriebsmanagement

Alles gut bedacht

Kunststoffdächer als Altemative zu Echtglas-Konstruktionen

Sie sind simpler Regenschutz und optisches Highlight zugleich: Freiflächenüberdachungen aus Glas. Sie schützen nicht nur hochwertige Fahrzeuge, sondern machen gleichzeitig auch dem Kunden den Werkstattbesuch bei Wind und Wetter angenehmer. Der Vorteile wegen bieten Planer bei Neu und Umbauten Immer häufiger Glasdächer aus Acryl als Alternative zum Echtglas an.

Großflächige Überdachungen aus Glas bestimmen zunehmend die Handelsarchitektur in Deutschland, Immer mehr Kfz-Betriebe überdachen ihre Neu- und Gebrauchtwagenausstellungen und Dialogannahmen - nicht nur, weil sie damit den Standort attraktiver machen, sondern auch noch handfeste betriebswirtschaftliche Vorteile verbuchen können.

Kunststoff verdrängt Echtglas

Will man großflächige und weit gespannte Dächer realisieren, kommen nur leichte, aber dennoch strapazierfähige Materialien in Frage. Schweres und zudem witterungsanfälliges Echtglas bedarf einer aufwändigen Statik, was die gestalterischen Möglichkeiten einschränkt. Außerdem lässt sich Echtglas nur mit vergleichsweise hohem Aufwand bearbeiten.

Aus diesem Grund kommt immer häufiger Kunststoff - früher verächtlich „Plastik" genannt - zum Einsatz. Überdachungen mit Acrylglas beispielsweise erreichen mit 92 Prozent eine dem Echtglas ebenbürtige Lichtdurchlässigkeit, lassen sich aber wesentlich einfacher und kostengünstiger herstellen. Außerdem ermöglicht das im Vergleich zu Echtglas deutlich geringere spezifische Gewicht von Acryl zusammen mit einem ebenfalls sehr leichten Aluminiumtragwerk optisch ansprechende und beinahe „schwebend“ wirkende Konstruktionen, die selbst bei großen Spannweiten ohne störende Pfeiler auskommen. Der Quadratmeter einer Kunststoff-Konstruktion wiegt nur etwa ein Fünftel einer vergleichbar großen Echtglas-Verscheibung.

Acryl lässt sich leicht formen und bietet daher (bei moderaten Mehrkosten) die Möglichkeit, mit Rundungen, Kuppeln oder durch Einfärben mit beliebigen Tönungen optische Akzente zu setzen. Moderne Kunststoffe sind inzwischen sehr beständig gegenüber UV Strahlen und verspröden oder vergilben auch nach langjähriger Freibewitterung nicht mehr. Zudem absorbieren sie das UV Licht, so dass auf Dauer selbst lichtempfindliche Produkte geschützt werden.

Kostenvorteile für Kunststoff

„Während ein Quadratmeter Acryldach etwa 250 Euro kostet, schlagen vergleichbare Dächer aus Echtglas mit rund 550 Euro zu Buche. Schon aus diesem Grund fällt vielen Bauherren die Entscheidung zwischen den beiden Varianten nicht schwer", sagt Heinz Roelofsen, Geschäftsführer beim Kunststoffdachspezialisten Roda in Kleve, Das Unternehmen überdacht nach eigenen Angaben pro Jahr Flächen von rund 100.000 m² an den unterschiedlichsten Gewerbestandorten - darunter auch viele Ausstellungsplätze für Neu- und Gebrauchtwagen sowie Dialogannahmen von Kfz-Betrieben,

„Auch unter dem Aspekt der Folgekosten sind Überdachungen mit Acrylglas eine überlegenswerte Alternative", erklärt Roelofsen. Beispielsweise lasse sich das Aluminium der Tragkonstruktion besonders gut und langlebig lackieren, was den späteren Instandhaltungsaufwand verringere, Dem natürlichen Feind eines Daches", dem Regenwasser begegnet man bei dem Klever Unternehmen wirksam mit einem speziellen Alu-Rinnensystem.

Allerdings bedürfen auch Kunststoffdächer einer regelmäßigen Pflege. Der Dachspezialist empfiehlt, die Glasflächen etwa alle zwei Jahre von einem professionellen Gebäudereinigungsunternehmen säubern zu lassen und veranschlagt dafür rund zwei Euro pro Quadratmeter.
Um die Betriebskosten zu decken, kann der Bauherr einen Teil des Daches mit Fotovoltaikelementen ausstatten und mit der gewonnenen Energie beispielsweise die Nachtbeleuchtung betreiben. Mit dem so gesparten Geld lassen sich dann im Laufe der Zeit die Investition und der Pflegeaufwand kompensieren.

Überdachen spart Geld

Immer mehr Kfz-Betriebe überdachen ihre Gebrauchtwagenausstellungen. Grund dafür ist das klimabedingt gestiegene Risiko von Unwetterschäden wie Sturm und Hagel.

Nach Angaben des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft hat sich die Zahl der Schadensfälle in dieser Kategorie in den letzten Jahren mehr als vervierfacht. Viele Versicherungsgesellschaften berücksichtigen deshalb vorbeugende Maßnahmen seitens der Kfz-Betriebe bei ihrer Beitragsgestaltung.

Und ein weiterer Kostenspar-Aspekt soll nicht unerwähnt bleiben: Unter Dach stehende Fahrzeuge verschmutzen weniger, so dass sich der Kostenaufwand für die regelmäßige Pflege der Ausstellungsfahrzeuge deutlich reduzieren lässt. kk

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