Neue Fakten Hotelintern 11/2004

Der gläserne Himmel

ist mehr als ein simpler Regenschutz. Als Vordach, über Verbindungswege oder Parkflächen setzt er Akzente im Erscheinungsbild. Allerdings sind Echtglas Lösungen teuer, und sie haben konstruktive Nachteile.
Das von den Planern bevorzugte Material ist deshalb Acrylglas.

Acryl erreicht mit 92% eine Lichtdurchlässigkeit, die mit der von Glas nahezu identisch ist. Das geringe Gewicht ermöglicht fast "schwebend" wirkende Konstruktionen. Zudem ist Kunststoff elastischer als Glas; er kann in wesentlich geringeren Materialstärken verarbeitet werden. Ein Quadratmeter Echtglas-Verscheibung hat das fünffache Gewicht einer Kunststoff-Konstruktion, die aufgrund dieses Vorteils auf ebenfalls leichten und damit spann-weiten Aluminium-Tragwerken montiert werden kann. Die hohe Formbarkeit ermöglicht eine Auflockerung durch Rundungen, Kuppeln etc. - außerdem Einfärbungen in beliebigen Tönungen mit nur geringen Mehrkosten.

“Auch unter dem Aspekt der Folgekosten ist Acryl das bewährteste Material", so Heinz Roelofsen, Geschäftsführer der Roda Germany GmbH. Das Unternehmen aus Kleve überdacht pro Jahr rund 100 000 m² an öffentlichen und Handelsarealen. Der Kunststoff verfügt über eine hervorragende Beständigkeit gegen UV-Strahlungen. Auch nach langjähriger Freibewitterung tritt keine Versprödung oder Vergilbung ein.

Die "roda"Profilsysteme erlauben Spannweiten von bis zu 15 m. Die Aluminium-Träger lassen sich besonders gut und langlebig lackieren; der Instandhaltungsaufwand ist entsprechend geringer. Dem "natürlichen Feind eines Daches", dem Regenwasser, wird mit einem patentierten Alu-Rinnensystem begegnet.

Ein Quadratmeter Acryldach kostet rund 250,- €. Dächer aus Echtglas dagegen 550,- €, weswegen den Investoren die Entscheidung zwischen beiden Varianten nicht schwer fällt.

Natürlich bedürfen Kunststoff- wie Echtglasdächer der regelmäßigen Pflege. Sie müssen etwa alle zwei Jahre gesäubert werden. Kosten pro Quadratrneter: 2,- €. Um diese Betriebskosten zu decken, will Roelofsen künftig in einen Teil des Daches Fotovoltaikelemente integrieren. Bei einer möglichen Sonnenenergieausnutzung von 60% zur Stromgewinnung können so die Kosten für Investition und Pflege fast vollständig kompensiert werden.