Baustoff 10/03

Leicht und Langlebig

Großflächige Überdachungen aus Glas bestimmen zunehmend die Handelsarchitektur in Deutschland. Das von den Planern bevorzugte Material ist Acrylglas. Der Werkstoff Acryl erreicht mit 92% eine mit Echtglas vergleichbare Lichtdurchlässigkeit. Das geringe Gewicht ermöglicht fast "schwebend" wirkende Konstruktionen. Großzügige und lichtoffene, weit gespannte Dächer wie beispielsweise von Roda gelten als Muss in der Handelsarchitektur.

Die Dichte einer "Echt"-Glasscheibe ist 1,5 Mal höher. Zudem ist Kunststoff elastischer als Glas; er kann in geringeren Materialstärken verarbeitet werden. Die hohe Formbarkeit des Materials ermöglicht eine Auflockerung durch Rundungen und Kuppeln. "Auch unter dem Aspekt der Folgekosten ist Acryl das bewährteste Material", so Heinz Roelofsen, Geschäftsführer von Roda Germany. Das Unternehmen aus Kleve überdacht pro Jahr rund 100.000m² an sog. Business-Arealen - unter anderem Supermarkt-Parkplätze, Fußgängerzonen und Tankstellen. Der Kunststoff verfügt über eine gute Beständigkeit gegen UV-Strahlungen. Auch nach langjähriger Freibewitterung trete, so Roelofsen, keine Versprödung oder Vergilbung ein. Zusätzliche Komponenten absorbieren UV-Licht; dadurch werden lichtempfindliche Produkte geschützt.

Die inzwischen insgesamt über 2 Mio.m² verbauten "Roda" Profilsysteme erlauben Spannweiten von bis zu 15 m ohne störende Pfeiler. Aluminium lässt sich besonders gut - und langlebig -lackieren; der Instandhaltungsaufwand ist entsprechend geringer. Dem "natürlichen Feind eines Daches", dem Regenwasser, begegnet "Roda" mittels Alu-Rinnensystem.

Kunststoffglasdächer bedürfen wie Echtglasdächer der Pflege. Sie müssen etwa alle zwei Jahre gesäubert werden. Um die Betriebskosten zu decken, will man künftig in einen Teil des Daches Fotovoltaikelemente integrieren Bei einer möglichen Sonnenenergieausnutzung von 60% zur Stromgewinnung würden die Kosten für Investition und Pflege fast vollständig kompensiert.